Grundlagen des Farbmanagements: 7.     Konvertierungsmethoden (Rendering Intends)

Grundlagen des Farbmanagements: 7. Konvertierungsmethoden (Rendering Intends)

Im letzten Beitrag habe ich Euch etwas die CMMs näher gebracht. Diese rechnen permanent die Farben von einem ICC Profil (Gerät 1) zu einem anderen ICC Profil (Gerät 2) um. Diese Umrechnung findet im Hintergrund statt. Es gibt aber auch Szenarien in denen Ihr das Foto selber umrechnen bzw. konvertieren wollt. Auch hier warten wieder einige Fallstricke: 

  • Ihr bearbeitet ein Foto in einem großen Arbeitsfarbraum und wollt es im Internet veröffentlich, das Foto muß also in den kleineren Farbraum konvertiert werden. Wie sollen Farben umgewandelt werden, die im kleineren Farbraum nicht dargestellt werden können? 
  • Wie soll der Drucker mit Farben umgehen, die ein Foto zeigt, der Drucker aber nicht darstellen kann? 

Ihr könnt in diesen Fällen zwischen vier Verfahren wählen, wobei für uns Fotografen eigentlich nur zwei in Frage kommen:  

  • relativ farbmetrisch (=colorimetrisch): Diese Konvertierungsart ist der Standard bei den gängigen Bildbearbeitungsprogrammen. Die Farben des Eingangsfarbraums werden so verschoben, daß die Weißpunkte mit dem des Zielfarbraums übereinander liegen. Die Farben die nach der Verschiebung im Zielfarbraum tatsächlich vorhanden sind, werden entsprechend direkt übernommen. Die Farben die im Zielfarbraum nicht vorhanden sind werden auf die nächste erreichbare Außengrenze des Zielfarbraums verschoben, egal an welcher Position sie sich vorher befunden haben. Wo es also vorher noch Farbdifferenzierungen gegeben hat, fallen diese bei dieser Methode weg und ergeben eine homogene Fläche ohne Farbdetails. 
  • Perzeptiv (=empfindungsgemäß): Die perzeptive Konvertierungsart legt ebenfalls erstmal die Weißpunkte der Farbräume übereinander und komprimiert dann den Eingangsfarbraum in den Zielfarbraum. Es werden alle Farben komprimiert, die in beiden Farbräumen tatsächlich vorhanden Farben werden also auch verändert, dafür werden aber die Farbabstufungen, die bei der relativ farbsymetrischen Methode am Rand zu einer homogenen Fläche wurden nun, wenn auch in komprimierter Form, differenziert dargestellt, es ist also noch Zeichnung vorhanden. Das Bild wirkt durch die Komprimierung aber flauer. 
  • Die absolut farbmetrische und Sättigungskonvertierung brauchen wir Fotografen im Normalfall überhaupt nicht, ich gehe also auch nicht näher darauf ein. 

Für welche der beiden Konvertierungsmethoden Ihr Euch entscheidet kommt auf das Foto an und ich kann hier deshalb keine Empfehlung abgeben. Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht.